„Und wer hat Gott geschaffen?“

Diese Frage ist berechtigt, wenn man unter Gott ein Wesen versteht, das wie alle anderen Dinge und Lebewesen einen Anfang hatte. Und diese Welt ist in der Tat voll von „Göttern“, die einen Anfang hatten, als Menschen sie sich einst erdacht haben. Um diese Art von „Gott“ geht es uns hier jedoch nicht.

Denn wenn es auch sogenannte Götter gibt, sei es im Himmel oder auf Erden (wie es ja wirklich viele Götter und viele Herren gibt), so haben wir doch nur einen Gott, den Vater, von welchem alle Dinge sind und wir für ihn; und einen Herrn, Jesus Christus, durch welchen alle Dinge sind, und wir durch ihn.“

(1. Korintherbrief 8,5-6)

Die obige Frage beruht auf einem Missverständnis. Es stimmt zwar, dass alle Dinge, die einen Anfang hatten, auch eine Ursache besitzen. Aber es ist keinesfalls so, dass alles, was existiert, einen Anfang hatte und wir nach der Ursache dieses Anfangs fragen können. Wie wäre sonst das erste Ding mit einem Anfang ins Dasein gekommen? Ohne ein ewiges ETWAS gäbe es jetzt absolut NICHTS.

Aber was ist dieses ewiges Etwas? Nun, selbst wer nicht religiös ist, glaubt doch an ewige Konzepte. Haben Sie sich je gefragt, seit wann 1+1=2 ergibt oder wer die Gesetze der Logik und der Mathematik erfunden hat? Solche Gesetze galten und gelten schon immer, auch dann, als noch niemand sie kannte. Logik ist ein ewiges Konzept, selbst wenn Menschen oft unlogisch denken und handeln.

Man kann diese Konzepte nicht anfassen oder direkt sehen und doch glauben wir an sie. Wir behelfen uns mit symbolischen Darstellungen, doch auch hier gilt: Selbst wenn niemand Zahlen oder Buchstaben schreiben könnte, würden sie zeitlos existieren. Auch Gottes Existenz hängt nicht davon ab, ob und wie viele an ihn glauben. Sein ewiges Wesen, sein Charakter, ist keiner Veränderung unterworfen.

„Sind wir untreu, so bleibt er treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen.“

(2. Timotheusbrief 2,13)

Aber Gott muss mehr sein als nur eine abstrakte Gesetzmäßigkeit oder Idee, mehr als das, was Philosophen sich vorgestellt haben. Das Wissen um die Addition von Zahlen verschafft uns noch nicht die entsprechende Geldsumme in Euro. Logische Gesetze allein bewirken noch kein praktisches Handeln. Wir und die Welt um uns herum würden immer noch nicht existieren. Aber wir SIND hier und Sie können dies hier lesen.

Die Bibel lehrt, dass der ewig existente Gott sprach und alles ins Dasein rief, was vorher noch nicht da war (Psalm 90,2). Wir haben nunmehr die Wahl, ob wir weiterhin unsere eigenen Götter erfinden wollen, oder ob wir uns aufmachen, um den Einen zu entdecken, der uns dieses Leben geschenkt hat. Wer ehrlich sucht, dem gilt die Verheißung von Jesus, dass Gott sich auch finden lässt (Matthäus 7,7-8).